Samstag, 30. November 2013

Alltäglich und doch nicht

Also hierfür überhaupt einen Titel zu finden fand ich schwer.

Ich komm gleich mal zum Kernpunkt...
Allgemein politisch korrekt und gesellschaftlich anerkannter Ausdruck: Adipositas.

Reell und aus Sicht einer einer Betroffenen auf dem Weg nach Gesundschlankland:
Fettsein.

Adipositas teilt die Menschheit scheinbar in mehrere Lager.
Mal von den Betroffenen abgesehen, gibts da die sogenannten Hater ("Friss halt weniger, dann nimmste auch ab") und auch die Allesversteher ("komm in meine Arme, ich verstehe deinen Hunger nach *gewünschtes Alias im Sinne von Liebe, Anerkennung, Kindheitstraumata-aufarbeiten, Karmaaufbesserung, Fressgier, Langeweile, anderer Grund einsetzen*).
Und dann gibts da auch noch die Industrie.
Es gibt Cholesterinsenker zum Selbstzahlen und Insulin auf Rezept. Und es gibt ein Dingens aus Hartplastik, sozusagen eine Verlängerung der eigenen Hand, um sich den Hintern abzuwischen. Und es gibt diese Rollstühle zum Einkaufen, weil die Gelenke nicht mehr das eigene Gewicht tragen können. Es gibt auch ne Menge Ersatzprodukte, vornehmlich Süßzeug.

Es ist so normal geworden, dass man an jeder (!) Ecke übergewichtige Menschen sieht und der Markt hierfür wächst stetig und macht weltweit Milliardengewinne.
Trotzdem wedeln überall die Gesundheitsapostel und legen eine Abnahme ans Herz.

Und hier möchte ich schon fast gedanklich aussteigen.
Wer will eigentlich was?

Angeblich ist es Aufgabe der Regierung resp. Krankenkassen, auf die Volksgesundheit zu achten. Deswegen (?) gibt es wohl auch die DGE, die keinerlei Nachweise erbringt, dass ihre Empfehlungen auch tatsächlich was bringen. Das liegt aber auch nicht im Sinne der Interessenvertretern der Nahrungsmittelindustrie, die sich da in der DGE rumtreiben. Und was bitte hat ein eingetragener Verein mit staatlichen Kreisen zu tun? Eigentlich sollten die Regierungsverantwortlichen ihre eigenen, und auch tatsächlich unabhängigen und unvetternwirtschaftlichen Leute haben, die sich mit der Volksgesundheit auseinandersetzen. Wenn man sich so was wie Volksgesundheit schon auf die Fahne schreibt und auch noch Vorgaben zu irgendwas macht, die von irgendwem für irgendwas eingehalten werden müssen.
Also von hier ist keine Hilfe gegen Übergewicht zu erwarten, auch wenn das gerne suggeriert wird.
Ich persönlich nahm mit den Empfehlungen der DGE innerhalb von 4 Jahren freundliche 19 Kilogramm ZU!

Gut, also ab in die Apotheke zu Fettblockern, Appetithemmern und, wie ich neulich im DM sah: Kohlenhydratblockern?
Bei soviel teurer Chemie wird mir in Gedanken schon schlecht und ich könnte mich wohl an ein Dauerschlucken von Pillen gewöhnen, aber mein Geldbeutel? Und die Frage nach Ursachen wird hier auch nicht gestellt.

Na denn schauen wir mal, was die XXL-Industrie zu bieten hat: Self-acceptance-Kurse, Klamotten jenseits der Größe 60, Hilfsmittel wie oben erwähntes Popo-Abwischgerät, einige Fluglinien bieten extragroße Sitzplätze an, so dass man nicht mehr 2 Sitze bezahlen muss. Aber der Extragurt muss auch extra bezahlt werden. Außerdem XXL-Ferien in XXL-Hotels mit XXL-Menüs und Rollbändern, damit man nicht über den 30m langen Flur gehen muss...
Hier wird versucht, dem dicken Menschen das Leben zu erleichtern. Weder Hilfe zum Ausgang noch Ursachensuche für dieses Drama.

Also was denn eigentlich nun?
Fettsein unterstützen, wie es die DGE und die XXL-Industrie tut oder einen auf Moral- und Gesundheitsapostel machen und so tun, als ob man eine Ausweg aus Adipositas hätte?

Was mich eigentlich überhaupt zu diesem Gedankenwirrwarr brachte, war die Tatsache, dass meine liebe Schwiegermutter beim Arzt gefragt wurde, ob es ihr gut gehe, angesichts des Fast-Unterzuckers von 88mg/dl!

Früher, so vor 18 Jahren, als ich in meiner Ausbildung war, da ging der Normwert bis 120mg/dl. Erst über 120 wurde dann vorsichtig von beginnendem Diabetes gesprochen.
Ok, ich weiß nicht, ob es da nicht auch so ähnlich war wie mit den fälschlicherweise als richtig interpretierten Schilddrüsen-Normwerten... Kann gut sein. Dennoch liegt heute der Normwert für den Blutzucker bei bis 100mg/dl.
Wie kann man dann bei 88mg von fast-Unterzucker reden?! Beim Facharzt?!

Übrigens bin ich mit dem Gedankendurcheinander hier kein Stück weiter gekommen.
Einerseits ist es total normal, Übergewichtige um sich zu haben, egal ob in Medizin oder Industrie, andererseits wird mit allen Mitteln versucht (oder suggeriert), das man was gegen Fettleibigkeit unternehmen muss.

Irgendwie hat das nen Touch von Verfolgungswahn...


Mittwoch, 20. November 2013

Da simmer wieder!

Ich war einige Tage unterwegs und kaum daheim, schnappt der Alltag zu. Und die nachschleichende Erschöpfung nach einigen Tagen "Urlaub" ;-)

Urlaub wars wirklich, wenn man selbst so gar keinen Handschlag tun muss. Und bis ich das realisiert habe, war ich schon fast aufm Heimweg...  Irgendwie erschreckend, wie sehr man in seinem Trott gefangen ist und auch eine plötzliche Änderung knallt gar nicht so rein. Ich brauch da immer ein bissle, bis das angekommen ist im Hirn.

Letztlich kann ich aber nur sagen:
Liebe U., 
dankedankedanke für die tollen Tage bei euch! Danke fürs Umsorgen und für dein wundervolles Geschenk, das zu meinem täglichen Begleiter geworden ist und danke für die schönen Gespräche und den tollen Musikabend, der mich bis nach Hause "verfolgte", so dass ich einige Stücke gradwegs gesucht und gefunden habe ;-)
Danke für das leckere Essen und für meine "neue" Jacke, die ich kaum noch ausziehen mag! 

Fühl dich ganz lieb gedrückt!

Viele liebe Grüße auch an Schatzi ;-)




Mittwoch, 13. November 2013

Gefüllte Tomaten mit Mozzarella und Champignons

Und noch ein vegetarisches Rezeptle, das aus vorhandenem und ein wenig Resten bestand:

Mit Mozarella und Champignons gefüllte Tomaten

Für 2 Personen mit Beilage oder einen besonders Hungrigen

8 eigroße Roma-Tomaten (ausgehöhlt ca. 300g)
1 Kugel Mozzarella (125g)
ca. 20g Öl (sehr lecker mit Walnussöl)
4 Champignons (das waren meine Reste, aber ich denke, weniger Käse und mehr Pilze ist auch richtig prima)
Salz, Pfeffer, Kräuter (in meinem Fall Petersilie. Viel Petersilie!)

Die Tomaten entdeckeln und aushöhlen. Ich hab sie auf der Strunkseite in die Form gesetzt!
Pilze und Käse klein schneiden, mit Öl und den Gewürzen gut vermengen. Dann in die Tomaten füllen und ca. 20 Minuten bei 170° backen.






Ungefähre Nährwerte für die Hälfte des Rezeptes:
Fett 21,6g
KH 4,9g
EW 13,1

Als Beilage hatte ich aus aktuellen Gelüsten Brie mit Butter bestrichen und hinterher einen Sahnekaffee.
Aber ich kann mir hierzu einen warmen Grüne-Bohnen-Salat gut dazu vorstellen, oder wer Brotnachbauten mag, das passt wohl auch prima.


Wichtiger Hinweis für Abnehmer: 
Tomaten enthalten einfach viele KH! 
Da solltet ihr bitte VORHER den KH-Gehalt berechnen!



Dienstag, 12. November 2013

Mehr Veggie-LCHF!

Ich kann unmöglich die Einzige sein, die ab und zu mal zu hören bekommt:
Bei LCHF isst man ja nur Fleisch, so viel könnte ich niiiiieee essen!

Jo *g* Ich auch nicht, obwohl in mir ausgeprägte Fleischfresser-Gene stecken.
Doch seltsamerweise fällt mir selten auf, wie oft ich Gemüse und wie relativ wenig Fleisch ich im Alltag zu mir nehme.
Der Kommentar von Susanne aus der Schweiz (Klick) hat mir da zu denken gegeben. Nämlich, dass ich einfach mal vermehrt meine vegetarischen Rezepte hier einstelle. Das muss ja überhaupt nix besonderes sein, sondern einfach nur eine Gedankenanregung, was aus Gemüse so alles werden kann.

Erst neulich hatte ich eine Wirsingresteverwertung, von der ich vorher noch dachte: Eignet sich prima als kleiner Einstieg in die Veggiewelt.
Bis ich den Kühlschrank völlig unbedarft nach weiteren Resten durchforstete und so landete im schlichten Sahne-Wirsing (mit einer großen Portion Muskat!) noch ein Rest Speckwürfelchen.

Daaaafüüüüüüür hab ich eine andere Idee für euch. Die entstand aus Hunger und einem Anflug von Kälte.

Einen Rest Chinakohl in kleine Stücke, Streifen, wasauchimmer schneiden und als Salat anmachen.
Ganz normal mit Öl, Essig oder Zitrone, einigen Kräutern, Salz und Pfeffer.
Doch mir war kalt.
Also noch einen Mozzarella klein geschnibbelt und unter den Chinakohlsalat gehoben. Ab damit in den Ofen für ca. 15-20 Minuten bei ca. 170°.



Gaaaaaanz lecker und einfach angenehm warm war das! Der Kohl noch nicht durch, der Mozzarell schön geschmolzen...
Ich glaube, das mach ich nochmal, aber dann mit einem würzigeren Käse wie z.B. Cheddar!

Wer auch noch ganz alltagstaugliche Veggie-LCHF-Rezepte oder Ideen hat, meldet euch! Ich koch das auch ziemlich sicher mit Fotos nach! 

Wenn das Rezept Zutaten enthält, die ich auch esse *g*

Montag, 11. November 2013

(Vor-)weihnachtliche Quitte

Vor wenigen Tagen plagten mich allerschlimmste Obstgelüste. In der Hinsicht empfinde ich meine Schwangerschaft als Freifahrtschein dafür, denn ohne Buzzele im Bauch hatte ich extrem selten Obstgelüste.

Beim spontanen Einkauf sah ich gelbes Zeugs, das von weitem wie Quitten aussah. *höh?*
Näher ran, angestrengt glotzen. *sieht so aus, aber seit wann kann man die hier kaufen...*
Noch näher ran, bestimmt eine volle Minute aufs Schild gestarrt!

Tatsächlich Quitten!
Wie herrlich! :-)))

Es gab vor wenigen Jahren sogar mal Quittentee von Milford. Scheinbar war ich der einzige Abnehmer davon, die Packung war schnell weg (daheim und im Laden :-( )

Quittengelee und selbst gemachtes Mus von älteren Einheimischen waren somit meine einzige Quittenquelle. 
Jetzt ist eben dumm: Der Zucker da drin. 

Nun sehe ich also diese fabelhaft quietschegelben Quitten. Nur noch 5 Stück? MEINS!

Der harte Fakt:
100g Quitte enthalten 7,3g KH.

Das bedeutet: Für abnehmende LCHFler nicht geeignet! 
Also somit "eigentlich" auch für mich nicht. Aber wie ich sagte, der Schwangerschaftsfreifahrtschein! *hehe*

Für gewichtserhaltende LCHFler als saisonale Gelegenheit aus meiner persönlichen Sicht ok, wenns nicht überhand nimmt.
Für Leute, die sich der Paleo-Ecke zugehörig fühlen, erst recht - behaupte ich mal so (falls diese Aussage falsch sein sollte, freue ich mich über Aufklärung!)

Also, so wurde diese herrliche Quitte nun verwurschtelt:



Für 2 Personen als Dessert:

1 Quitte
2 EL Zitronensaft zum Einreiben gegen das Oxidieren
2 Stücke Backpapier (ca. 30x30cm groß, damit man es zubinden kann)

Für die Soße:
1-2 Stangen Zimt
2 Sternanis
2-3 EL Zitronensaft
ca. 25g Butter
Je nach Bedarf und Geschmack Ersatzsüße

Die Quitte schälen, halbieren, mit Zitronensaft einreiben und das Kerngehäuse entfernen. Das geht wohl ganz gut mit so einem Ausstecher für Kugeln, hatte ich aber nicht. Ein wenig mit dem Messer einschneiden und einem Teelöffel auskratzen geht auch. Hier auch noch ein wenig Zitronensaft rein, damit es nicht so unansehnlich braun wird.
Je eine Quittenhälfte auf ein Stück Backpapier setzen. 

Die Zimtstangen ein wenig zerbröseln und alle Soßenzutaten in einem Töpfchen kurz aufkochen lassen. Dann die Soße (mit Zimtstangenstücken und je 1 Sternanis) gleichmäßig auf die beiden Quittenhälften verteilen und das Backpapier gut verschließen.
Dafür kann man ganz prima Küchengarn nehmen, welches mir auch fehlte ;-)

Also hab ich einfach Alufolie genommen und drumrum gefaltet, weil ich meinen Faltkünsten nicht so richtig traue.  

Für ca. 50 Minuten bei 170-180° in den Ofen.

Entweder im Backpapier servieren oder auf vorgewärmten Tellern. Ganz lecker sind auch die frisch geknackten Walnüsse dazu. Ich könnte mir hier auch gut so halbgefrorene Mascarponecreme mit Nüssen vorstellen.
Doch egal, ob die pure Quitte oder noch Creme/Sahne/Eis dazu: Denkt an die KH!

Wünsche besten Appetit :-)



Samstag, 2. November 2013

Laugenbrötchen, die Zweite

Sodele, nachdem ich die Brötchen (Klick!) wiederholt gebacken hatte  backen musste, kann ich mehr sagen:

* Für mich hats keinen Sinn gemacht, die Teiglinge einzufrieren. Angesichts von 1 Std Backzeit ist das schwachsinnig, 1-2 Brötchen in dem kleinen Backofen zu backen. Also sind gerade fertig gebackene Brötchen im Froster.

* Das Rezept, das ich benutzte, lässt sich in der Konstellation rauf und runter rechnen! Aus 8 Eiweißen mit entsprechender Mandelmenge usw. werden gute 15 Brötchen. Aaaaber: Es braucht NICHT entsprechend viel Wasser!
Zu den 8 Eiweißen habe ich abgewogene 330g Wasser benötigt. Das Ergebnis ist noch immer hervorragend, so dass ich davon ausgehen kann, dass die ursprünglichen 50g Wasser auf 1 Eiweiß zu viel waren.

* Auch ungelaugt, einfach mit Sesam und Salz bestreut, ganz lecker. Schmeckt mir persönlich besser als mit Lauge. Als nächster Test schwebt mir vor, Sesam in den Teig unterzubringen. Vermutlich brauchts dann ein wenig mehr Wasser.

* Die Ursprungsmenge aus meinem Rezept ist hervorragend geeignet, um damit im kleinen Ofen einen knusprigdünnen Pizzateig herzustellen! Ich habe dazu das Backpulver weg gelassen und noch bissle Thymian in den Teig geknetet.
Zwischen 2 Backpapieren ausgerollt (ca. 3mm), für 10 Min bei 180° vorgebacken, auf das andere Papier gewendet und wieder rein. Und zwar so lange vorgebacken, wie ich für das bischen Vorbereiten des Belages benötigte. Das waren 7 Minuten.
Ob das Wenden und 2. Vorbacken nötig gewesen ist, weiß ich nicht. Der Teig war jedenfalls richtig gut und Herzblatt war begeistert! :-)
Man konnte schöne Stücke abschneiden und prima in der Hand halten.